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1. FC Lok Leipzig – FC Schalke 04 0:1 (2025-08-17)

DFB-Pokal: 1. FC Lok Leipzig unterliegt Schalke 04 – Spiel von rassistischen Vorfällen überschattet

Am 17. August 2025 empfing der 1. FC Lok Leipzig den Zweitligisten FC Schalke 04 zur ersten Runde des DFB-Pokals. Die Partie endete nach Verlängerung mit einem 0:1 aus Sicht des Regionalligisten. Sportlich hielt Leipzig lange gut dagegen, geriet jedoch nach 120 Minuten entscheidend in Rückstand. Überschattet wurde das Aufeinandertreffen durch rassistische Ausfälle seitens einzelner Leipziger Fans gegen den Schalker Spieler Christopher Antwi-Adjei.

Spielverlauf

Beide Mannschaften lieferten sich zu Beginn eine ausgeglichene Partie. Leipzig schaffte es immer wieder, das Tempo der Schalker Offensive zu bremsen. Trotz Favoritenstellung der Gäste entwickelten sich nur wenige klare Trefferchancen auf beiden Seiten. In der regulären Spielzeit blieb es torlos. Erst in der Verlängerung erzielte Schalke das einzige Tor und zog damit in die nächste Pokalrunde ein. Leipzig zeigte sich kämpferisch und verlangte dem Bundesliga-Absteiger alles ab, konnte aber offensiv nicht zwingend genug agieren.

Rassismus-Vorfall überschattet das Spiel

Der spielerische Verlauf wurde schon in der ersten Halbzeit von einem schwerwiegenden Zwischenfall überschattet. Nach Angaben mehrerer Quellen richtete sich aus dem Fanblock des 1. FC Lok Leipzig eine rassistische Beschimpfung gegen Christopher Antwi-Adjei, nachdem dieser einen Einwurf ausführen wollte. Die Partie wurde daraufhin für mehrere Minuten durch Schiedsrichter Max Burda unterbrochen. Es folgte eine Stadiondurchsage, in der diskriminierende Aussagen verurteilt wurden.

Im Anschluss sah sich Antwi-Adjei bei jeder Ballberührung Missfallensbekundungen ausgesetzt. Trotz dieser Anfeindungen spielte er die komplette Begegnung durch. Nach dem Spiel bestätigte der Schalker Spieler die Vorfälle gegenüber Medienvertretern. Der Täter wurde bislang nicht identifiziert.

DFB reagiert mit strengen Maßnahmen

Der Deutsche Fußball-Bund nahm die Vorgänge ernst und verhängte nach eingehender Prüfung eine deutliche Strafe gegen den 1. FC Lok Leipzig. Der Verein muss eine Geldbuße in Höhe von 30.000 Euro zahlen, darf davon allerdings bis zu 10.000 Euro für Programme zur Vorbeugung von Diskriminierung und Rassismus zweckgebunden nutzen. Zusätzlich wird das nächste Heimspiel der Leipziger im DFB-Pokal unter teilweisem Zuschauerausschluss stattfinden. So werden Teile der Haupttribüne sowie die Blöcke 1 bis 6 auf der Gegengerade („Dammsitz“) gesperrt. Auch das Zeigen von Bannern und Transparenten in diesen Sektoren bleibt untersagt.

Verantwortliche des 1. FC Lok Leipzig erklärten, das angedrohte Strafmaß sei für einen Regionalligisten schwer zu stemmen; man werde Einspruch gegen das Urteil prüfen. Die Strafe ist bislang nicht rechtskräftig.

Reaktionen und Aufarbeitung

Leipzig hatte sich nach dem Spiel öffentlich zu den Vorfällen geäußert und jede Form von Diskriminierung abgelehnt. Als Hintergrund für die missbilligenden Reaktionen vieler Fans führte der Verein jedoch eine vorausgegangene Szene an, in der Antwi-Adjei einen Handschlag mit einem Leipziger Spieler abgelehnt haben soll. Dies ändere jedoch laut DFB nichts an der Bewertung der Geschehnisse.

Im Verfahren ist vorgesehen, dass der Klub gemeinsam mit unabhängigen Experten einen Aktionsplan gegen rassistische und diskriminierende Tendenzen im Umfeld entwickelt. Dieser soll in Zusammenarbeit mit der DFB-Abteilung für gesellschaftliche Verantwortung bis März 2026 umgesetzt werden.

Sportlicher Ausblick

Sportlich endet das Pokalabenteuer für den 1. FC Lok Leipzig bereits nach der ersten Runde. Der FC Schalke 04 setzte sich durch, musste dafür aber einen harten, von unerfreulichen Begleiterscheinungen geprägten Pokalfight bestehen. Der Fokus liegt für beide Vereine nun wieder auf ihren jeweiligen Liga-Alltag, Leipzig in der Regionalliga Nordost und Schalke in der 2. Bundesliga.

Quellen