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Alemannia Aachen – SSV Ulm 1846 1:3 (2025-09-13)

SSV Ulm setzt sich beim dezimierten Alemannia Aachen durch

Am 5. Spieltag der 3. Liga gastierte der SSV Ulm 1846 bei Alemannia Aachen. Vor 21.701 Zuschauern im Tivoli bezwangen die Gäste die Hausherren mit 3:1. Für Aachen markierte diese Niederlage einen weiteren Rückschlag im frühen Saisonverlauf.

Frühes Übergewicht für Ulm durch Platzverweis

Das Duell begann mit hoher Geschwindigkeit auf beiden Seiten. Zu Beginn erspielte sich Alemannia ein Chancenplus. Niklas Castelle kam in der 19. Minute dem Tor am nächsten, scheiterte jedoch am Pfosten. Wenig später änderte sich die Statik der Begegnung grundlegend. Nach einem Konter der Ulmer stoppte Aachens Joel da Silva Kiala den enteilten Dominik Martinovic regelwidrig als letzter Mann – der Schiedsrichter entschied auf Notbremse und zeigte Kiala die Rote Karte. Ab der 22. Minute war die Heimelf in Unterzahl und musste ihre Offensivbemühungen deutlich zurückfahren.

Ulm nutzt die Überzahl effektiv vor der Pause

Aachen verlor nach dem Platzverweis an Durchschlagskraft. Die Gäste aus Ulm kontrollierten das Spielgeschehen, kamen aber zunächst selbst nicht zu klaren Abschlüssen. Erst kurz vor der Halbzeit nutzten sie ihre Chancen. Zunächst scheiterte Martinovic noch an Aachens Keeper Olschowsky, doch in der 42. Minute blieb er nach einem erneuten Konter vor dem Tor eiskalt und brachte Ulm auf Kurs. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte erhöhte Becker auf 0:2. Vorausgegangen war ein Angriff über mehrere Stationen, bei dem Becker schließlich Olschowsky umspielte und einschob.

Vorentscheidung nach Wiederbeginn

Trainer Robert Lechleiter von Ulm hatte seine Startelf im Vergleich zum vorherigen Ligaspiel kräftig durchgemischt und unter anderem die Neuzugänge Leon Dajaku und Dominik Martinovic gebracht. Kurz nach Wiederanpfiff trug sich Dajaku selbst in die Torschützenliste ein: Nach einem Abpraller im Strafraum setzte er per Volleyschuss den dritten Treffer für die Gäste (49.). Damit war die Partie früh in der zweiten Halbzeit so gut wie entschieden.

Alemannia zeigt Moral, aber Ulm bleibt souverän

Trotz des klaren Rückstands und numerischer Unterlegenheit gab sich Aachen nicht auf. Trainer Heiner Backhaus reagierte mit mehreren Wechseln und versuchte, die Offensive zu beleben. In der 72. Minute wurden die Bemühungen belohnt: Gianluca Gaudino traf direkt von der Eckfahne zum 1:3. Die Hausherren warfen in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne, ein weiteres Tor gelang jedoch nicht. Ulm verteidigte konzentriert und ließ keine zwingenden Gelegenheiten der Alemannia mehr zu.

Analyse und Ausblick

Das Spiel wurde durch den frühen Platzverweis geprägt, der Ulm in eine vorteilhafte Lage versetzte. Die Gäste agierten abgezockt und nutzten ihre Überzahl gegen fortan defensiver eingestellte Aachener. Herausragend war das Debüt der Ulmer Neuzugänge, die offensiv für entscheidende Impulse sorgten. Für Aachen bleibt nach der dritten Saisonniederlage die Erkenntnis, dass auch engagierte Leistungen keinen Punktgewinn garantieren, wenn entscheidende Situationen gegen das eigene Team laufen. Die Ulmer hingegen festigen durch den Sieg ihre Position im Tabellenmittelfeld und können die Partie als gelungenen Neustart nach der Länderspielpause verbuchen.

Quellen