DFB-Pokal 1. Runde: SSV Ulm 1846 scheitert knapp an SV 07 Elversberg
Am 17. August 2025 traf der SSV Ulm 1846 im heimischen Stadion auf den Zweitligisten SV 07 Elversberg. Es war das Duell eines ambitionierten Regionalligisten, der unter Trainer Moritz Glasbrenner neue Impulse setzt, gegen ein Team aus der 2. Bundesliga, das unter Vincent Wagner auf Stabilität und gezielte Rotation setzt. Nach 90 umkämpften Minuten sicherte sich Elversberg mit einem knappen 1:0 den Einzug in die zweite Pokalrunde.
Ausgangslage und Aufstellungen
Der SSV Ulm trat mit leicht verändertem Personal an. Meier übernahm die linke Außenbahn von Kölle, Kahvic ersetzte Becker in der Spitze. Bei Elversberg gab es nach der Ligapleite gegen Bochum drei Umstellungen: Le Joncour, Poreba und Ebnoutalib starteten für Rohr, Sickinger und Schnellbacher. Beide Seiten wählten zunächst eine abwartende Herangehensweise, suchten Fehler beim Gegner.
Erste Halbzeit: Elversberg mit Chancenplus, Ulm defensiv gefordert
In den ersten 20 Minuten entwickelte sich ein Spiel im Mittelfeld ohne größere Strafraumszenen. Die erste ernsthafte Offensivaktion der Gäste resultierte in der 24. Minute aus einer Günther-Flanke, die Conté per Kopf knapp neben das Tor setzte. Mit zunehmender Spieldauer erhöhte Elversberg den Druck. Ulms Keeper Ortag rettete mehrfach, unter anderem gegen Ebnoutalib. Auf der Gegenseite fehlte es Ulm an konstruktivem Offensivspiel. Trotz einiger guter SVE-Gelegenheiten – darunter eine Doppelchance vor der Pause – blieb es zur Halbzeit beim torlosen Remis.
Ulm verbessert, doch der VAR fehlt
Nach Wiederanpfiff näherte sich Ulm dem gegnerischen Tor erstmals mit Nachdruck. Besonders eine Szene in der 61. Minute sorgte für Diskussionen: Röser traf für die Hausherren, jedoch wurde das Tor wegen Abseits aberkannt. Die Entscheidung war strittig, ein Videobeweis hätte möglicherweise für Klarheit gesorgt – im Pokal existiert diese Option jedoch erst später im Wettbewerb. Mit zunehmender Spieldauer gewann Ulm an Sicherheit und prüfte die Defensive des Favoriten mehrmals.
Das entscheidende Tor fällt in Ulms bester Phase
Ausgerechnet in einer Drangphase der Gastgeber schlug Elversberg zu. Felix Keidel traf in der 72. Minute aus kurzer Distanz zum entscheidenden 1:0. Sein Abschluss aufs kurze Eck wirkte haltbar, überraschte Ulms Schlussmann dennoch. Für Ulm ein bitterer Nackenschlag, da das Team zu diesem Zeitpunkt dem Führungstor näher schien. In der Schlussphase hatte Elversberg wenig Mühe, das Ergebnis zu verwalten und den knappen Vorsprung zu sichern. Gelegenheiten auf ein zweites Tor blieben jedoch ungenutzt.
Analyse und Ausblick
- Elversberg zeigte besonders vor der Pause mehr Durchschlagskraft, agierte im Abschluss aber oft zu fahrig.
- Ulm steigerte sich nach der Pause deutlich, belohnte sich aber nicht für den Aufwand und wurde in seiner stärksten Phase ausgekontert.
- Die Szene um den aberkannten Treffer zeigte erneut, welche Bedeutung der Videobeweis im modernen Fußball haben kann – gerade im Pokal ist sein Fehlen ein wiederkehrendes Thema.
- Der SSV Ulm verabschiedet sich trotz ordentlicher Steigerung in Halbzeit zwei frühzeitig aus dem Wettbewerb.
- Elversberg zieht verdient, aber ohne Glanz, in die nächste Runde ein und konnte von seiner Kaderbreite profitieren.
Spieler und Trainer im Fokus
Für Moritz Glasbrenner, der erst kurz zuvor vom Interims- zum Cheftrainer bei Ulm befördert wurde, war es ein Pflichtspiel unter besonderer Beobachtung. Mit Mut und Engagement hielt sein Team lange dagegen, das Fehlen von Zielstrebigkeit im Angriff war jedoch auffällig. Bei Elversberg zahlte sich die taktische Anpassung von Wagner aus. Die Wechsel zeigten Wirkung, wobei vor allem Felix Keidel mit seinem Treffer den Unterschied ausmachte.
Quellen
- kicker: Ulm – Elversberg 0:1 | Keidel wuchtet SVE eine Runde weiter
- Sportschau.de: DFB-Pokal Liveticker SSV Ulm gegen Elversberg
- RND: DFB-Pokal am Sonntag – Ergebnisse
- Augsburger Allgemeine: SSV Ulm – Glasbrenner wird Cheftrainer
- FuPa: Ulm – Glasbrenner offizieller Trainer
- Saarbrücker Zeitung: Elversberg muss rotieren
