Hertha BSC beendet Sieglos-Serie eindrucksvoll in Hannover
Am fünften Spieltag der 2. Bundesliga hat Hertha BSC beim bislang ungeschlagenen Tabellenführer Hannover 96 einen klaren 3:0-Auswärtserfolg gefeiert. Die Berliner, vor der Partie noch ohne Dreier in der neuen Saison, zeigten in der ausverkauften Heinz-von-Heiden-Arena vor rund 49.000 Zuschauern eine deutliche Leistungssteigerung und stoppten die Erfolgsserie von Hannover nach vier Auftaktsiegen.
Dominanter Auftakt der Hausherren
Hannover 96 begann mit der Startelf der Vorwochen und knüpfte zunächst an die bisherigen Leistungen an. In der Anfangsphase drängten die Niedersachsen Hertha tief in die eigene Hälfte und erspielten sich einige hochkarätige Möglichkeiten. Sowohl Jannik Rochelt als auch Benedikt Pichler prüften Hertha-Keeper Tjark Ernst, der sein Team mit starken Reaktionen vor einem frühen Rückstand bewahrte. Auch ein Kopfball von Virgil Ghiță wurde von Marten Winkler auf der Linie geklärt.
Hertha hatte Schwierigkeiten im Spielaufbau, nutzte aber Kontergelegenheiten. Kapitän Fabian Reese verpasste nach gutem Umschaltspiel mit einem Abschluss aus der Distanz das Ziel nur knapp. Insgesamt präsentierten sich die Berliner jedoch vor allem in der Defensive deutlich konzentrierter als in den Vorwochen.
Systemumstellung und historische Startelf
Trainer Stefan Leitl setzte im Vergleich zum vorangegangenen Spiel auf drei neue Akteure und stellte von Dreier- auf Viererkette um. Bemerkenswert war das Profi-Startelfdebüt von Kennet Eichhorn, der mit 16 Jahren und 48 Tagen als jüngster Startspieler der 2. Liga Geschichte schrieb. Neben ihm rückten Marten Winkler und Dawid Kownacki neu ins Team. Trotz anfänglicher Abstimmungsprobleme zeigte sich die Defensive im Verlauf der Partie gefestigt.
Hertha eiskalt nach der Pause
Nach ereignisarmer Schlussphase der ersten Hälfte geriet die zweite Halbzeit zur Demonstration Berliner Effizienz. Bereits sechs Minuten nach Wiederanpfiff erzielten die Gäste das Führungstor. Marten Winkler traf mit einem flachen Schuss nach unübersichtlicher Situation im Strafraum. In der Folge blieb Hannover bemüht, ließ jedoch zunehmend Präzision und Zielstrebigkeit vermissen.
Hertha nutzte erneut einen Umschaltmoment: Dawid Kownacki verwandelte in der 68. Minute nach Vorarbeit von Reese und erzielte seinen ersten Treffer für die Berliner. Hannover konnte das Blatt nicht mehr wenden. In der Nachspielzeit machte der eingewechselte Luca Schuler nach einem Konter schließlich den dritten Treffer und besiegelte den Endstand.
Rahmenbedingungen und Einflüsse
Das Spiel fand in einer emotional aufgeladenen Atmosphäre statt, da während der zweiten Halbzeit ein medizinischer Notfall im Berliner Anhang einen Dämpfer setzte. Beide Fanlager verzichteten daraufhin für eine Weile auf Unterstützung von den Rängen.
Für Hannover war die Niederlage nach optimalem Saisonstart ein Rückschlag, der jedoch keinen Einfluss auf den Platz an der Tabellenspitze hatte. Hertha hingegen verlässt mit dem ersten Saisonsieg die unteren Regionen und schöpft neue Hoffnung für den weiteren Verlauf der Spielzeit.
- Hannover dominierte die Anfangsphase mit klaren Chancen
- Hertha stellte taktisch und personell um, jüngster Startelfspieler der 2. Liga
- Treffer für Berlin durch Winkler (51.), Kownacki (68.) und Schuler (90.+2)
- Berliner Torwart Ernst verhinderte Gegentreffer mit starken Paraden
- 49.000 Zuschauer, inklusive 7.000 Berliner Anhänger, erlebten ein intensives Spiel
