TSV Havelse und Rot-Weiss Essen trennen sich in packender Schlussphase 1:1
Am 2. Spieltag der 3. Liga traf Aufsteiger TSV Havelse auf Rot-Weiss Essen. Die Begegnung endete am Nachmittag des 9. August 2025 nach einer turbulenten Nachspielzeit mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden. Für beide Mannschaften bleibt damit die Suche nach dem ersten Saisonsieg vorerst erfolglos.
Spielverlauf: RWE dominiert – Havelse verteidigt leidenschaftlich
Zum Start setzte Essen klare Akzente und bestimmte das Geschehen. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet bauten schon im ersten Durchgang immer wieder Druck auf das Havelser Tor auf. Kraulich prüfte Havelser Torwart Opitz früh. Auch Müsel und Martinovic tauchten gefährlich auf, blieben aber ohne Erfolg. Ein Elfmeter wurde von den Essenern gefordert, doch der Unparteiische entschied trotz Zweikampfs im Strafraum auf Weiterspielen.
Havelse fand offensiv zunächst kaum Lösungen, kam aber nach etwa einer halben Stunde fast aus dem Nichts zur besten eigenen Möglichkeit: Ilic traf nach schnellem Konter den Pfosten. Bis zur Pause sammelte Essen deutlich mehr Ballbesitz, kam jedoch nicht am kompakten Defensivverbund des Gastgebers vorbei.
Zweite Hälfte: Abwarten bis zur späten Dramatik
Auch im zweiten Durchgang blieb Rot-Weiss Essen die klar aktivere Mannschaft. Die Havelser beschränkten sich auf sichere Defensive und vereinzelte Kontermöglichkeiten. Die konzentrierte Abwehrarbeit der Niedersachsen stellte RWE immer wieder vor Herausforderungen.
Trainer Uwe Koschinat tauschte nach der Pause und versuchte, mit frischen Kräften für mehr Durchschlagskraft zu sorgen. Trotz einiger guter Ansätze blieben zwingende Torchancen aber bis in die Schlussphase rar.
Zwei Tore in den letzten Minuten: Spektakulärer Ausgleich
Je näher das Spiel dem Ende entgegenlief, desto größer wurde Essens Offensivdruck. Als beide Teams mit einem torlosen Remis rechneten, gelang Tobias Kraulich nach einer Ecke in der 89. Minute per Kopf die Zuspielführung für die Gäste. Die Essener schienen den späten Auswärtsdreier bereits sicher zu haben.
Doch Havelse steckte nicht auf und drängte in den hektischen Minuten der Nachspielzeit auf den Ausgleich. Mit der letzten Aktion setzte Lorenzo Paldino ein Ausrufezeichen: Der eingewechselte Angreifer traf mit einem Fallrückzieher (90.+6) zum viel beachteten Endstand. Der Treffer wurde wegen seiner Ästhetik später sogar für das „Tor des Monats“ nominiert. Große Freude kam bei den Gastgebern auf, während Essen konsterniert zurückblieb.
Statistik und Personalien
- TSV Havelse startete mit Opitz im Tor, davor Kolgeci, Minz, Aytun in der Abwehr.
- Im Mittelfeld standen Düker, Boujellab, Plume, Rufidis und Riedel, im Angriff begannen Ilic und Müller.
- Für Essen begannen unter anderem Schultz, Bouebari, Rios Alonso, Müsel und Martinovic. Wienand hütete das Tor.
- Essens Wechsel setzten ab der 46. Minute Impulse, unter anderem kam Brumme für Bouebari.
- Paldino und Posselt wurden bei Havelse nach der 90. Minute für die Schluss-Offensive eingewechselt.
- Kraulichs Führungstor (90.) und Paldinos Ausgleich (90.+6) waren die entscheidenden Szenen.
- Beide Teams sammelten in der bisherigen Saison je zwei Unentschieden.
Fazit
Rot-Weiss Essen genügte eine dominante Vorstellung nicht zum ersten Saisonsieg. Havelse zeigte viel Moral und bewies mit Blick auf die eigenen Angriffsbemühungen, dass auch Rückschläge in letzten Sekunden überwunden werden können. Insbesondere das sehenswerte Ausgleichstor durch Paldino dürfte in Erinnerung bleiben. Beide Klubs stehen mit diesem Remis weiterhin im unteren Tabellenmittelfeld – erkämpfte sich Havelse am Ende mit starker Willenskraft einen gerechten Punkt.