Energie Cottbus entscheidet umkämpftes Ostderby gegen Erzgebirge Aue
Am 6. Spieltag der 3. Liga standen sich Energie Cottbus und Erzgebirge Aue vor 13.278 Zuschauern erneut in einem traditionsreichen Ostduell gegenüber. Die Lausitzer entschieden die intensive Begegnung am Ende mit 2:1 für sich und verschärften damit die sportliche Krise der Gäste aus dem Erzgebirge.
Früher Schock für Aue: Energie trifft direkt
Cottbus erwischte einen optimalen Start. Bereits nach etwas mehr als einer Minute fiel das 1:0 für die Hausherren. Nach einem Einwurf lief der Ball durch das Mittelfeld, wo Tolcay Cigerci entscheidend einleitete und Moritz Hannemann im Strafraum zum Abschluss kam. Hannemann drehte sich geschickt und schob den Ball flach durch die Beine von Aues Ryan Malone ins Tor (2. Minute).
Beinahe hätte Energie in der Anfangsphase direkt nachgelegt. Justin Butler eroberte den Ball im Mittelfeld und brachte ihn nach einem Dribbling zu Timmy Thiele, dessen Ablage jedoch von Cigerci nicht verwertet wurde – der Ball ging knapp am Pfosten vorbei. In der Folge blieb Cottbus zunächst dominanter und sorgte über den aktiven Butler für Unruhe in der gegnerischen Defensive.
Aue gleicht aus und gewinnt an Sicherheit
Die Gäste mussten den frühen Nackenschlag erst verdauen. Ein erster Lichtblick für das Team von Trainer Jens Härtel folgte in der 19. Minute. Nach einer durchdachten Aktion über die rechte Außenbahn behielt Marvin Stefaniak die Übersicht und bediente Julian Guttau im Strafraum. Gegen Cottbus-Keeper Marius Funk vollendete Guttau flach ins linke untere Eck zum 1:1.
- Nach dem Ausgleich gestaltete sich das Spiel ausgeglichener.
- Aue war im Mittelfeld präsent und konnte immer wieder Nadelstiche setzen.
- Für Energie ergaben sich weiterhin Chancen, insbesondere nach Ballgewinnen, doch beide Teams gingen mit dem Unentschieden in die Pause.
Umstrittener Strafstoß wird zur Schlüsselszene
Nach Wiederbeginn blieb die Partie offen. Cottbus erhöhte sukzessive den Druck, kam aber zunächst nicht entscheidend durch. In der 67. Minute kam es zu einer spielentscheidenden Szene: Nach einem Zweikampf im Strafraum entschied Schiedsrichter Max Burda auf Strafstoß für die Lausitzer. Der Pfiff sorgte auf Seiten Aues für Unmut und Diskussionen, zahlreiche Akteure und auch das Trainerteam hinterfragten die Entscheidung deutlich.
Tolcay Cigerci trat zum Elfmeter an und verwandelte sicher zur erneuten Führung für die Gastgeber (2:1). In der Folge mühte sich Aue um den Ausgleich. Trotz einiger Offensivaktionen blieb die Mannschaft harmlos im Abschluss, während Cottbus in der Defensive konzentriert auftrat.
Vierte Saisonniederlage für Aue – Cottbus etabliert sich oben
Nach dem Schlusspfiff feierte Cottbus einen knappen, aber verdienten Heimsieg, während bei Aue große Enttäuschung herrschte. Für die Sachsen war es die vierte Niederlage der laufenden Saison und die dritte in Folge. Der Druck auf Trainer Härtel wächst, da sich das Team weiterhin in der unteren Tabellenregion befindet.
Energie Cottbus profitiert durch die drei Punkte von einem guten Saisonstart und etabliert sich vorerst in der Spitzengruppe der 3. Liga. Im fokussierten Ostduell zeigte die Mannschaft von Claus-Dieter Wollitz vor allem in der Anfangs- und Schlussphase Präsenz und gewann trotz streitbarer Situationen am Ende verdient.
Abseits des Rasens: Polizeieinsatz nach Übergriff auf Fans
Abseits des Spielfeldes kam es auf einem Autobahnparkplatz zu einem Überfall auf eine Gruppe von Auer Fans, bei dem mehrere Personen leicht verletzt und Fanutensilien entwendet wurden. Die Ermittlungen laufen, bisher sind die Hintergründe der Tat unklar.