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  • Eintracht Norderstedt – FC St. Pauli 2:3 (2025-08-16)

    DFB-Pokal 2025/26: FC St. Pauli bezwingt Eintracht Norderstedt erst im Elfmeterschießen

    Am 16. August 2025 trafen im Millerntor-Stadion der FC St. Pauli und Eintracht Norderstedt in der ersten Runde des DFB-Pokals aufeinander. Der Erstligist aus Hamburg konnte sich erst nach einem nervenaufreibenden Elfmeterschießen gegen das Team aus der Regionalliga Nord durchsetzen. Nach 120 torlosen Minuten entschieden die Kiezkicker das Duell mit 3:2 vom Punkt für sich und zogen damit in die nächste Runde ein. Das Spiel zeigte deutlich, dass Pokalspiele ihren eigenen Charakter besitzen.

    Knappe Begegnung auf dem Rasen

    Die Partie begann vor ausverkauftem Haus unter hervorragenden äußeren Bedingungen. St. Pauli übernahm früh die Kontrolle, während sich Norderstedt weit zurückzog und auf Konter setzte. Trotz mehr Spielanteilen gelang es St. Pauli zunächst nicht, gefährliche Torszenen zu kreieren und die massive Abwehr der Gäste zu überwinden.

    Die Defensive der Eintracht, angeführt vom Kapitän Moritz Frahm, zeigte sich äußerst stabil. Frahm, der trotz Achillessehnenproblemen sein Team aufs Feld führte, stand im Fokus der Abwehrarbeit. Die Gäste machten die Räume eng und agierten diszipliniert, sodass St. Pauli kaum zu Hochkarätern kam. Immerhin mussten die Gastgeber mehrfach auf ihren Torhüter Nikola Vasilj bauen, der in entscheidenden Momenten aufmerksam blieb.

    St. Pauli dominiert ohne Durchschlagskraft

    Im weiteren Verlauf machten sich die besonderen Bedingungen des DFB-Pokals bemerkbar: Norderstedt beschränkte sich darauf, die Null zu halten und wartete ab. St. Pauli fand trotz klarem Ballbesitz keine Mittel, eine Lücke zu reißen. Immer wieder verhinderten die Norderstedter mit energischem Zweikampfspiel einen Torerfolg der Hausherren. Insbesondere Maximilian Huxsohl im Tor der Eintracht ragte mit mehreren Paraden heraus.

    In der zweiten Halbzeit verstärkte St. Pauli den Druck, doch auch in diesen 45 Minuten fehlte die Effizienz im Abschluss. Regionalligist Norderstedt verteidigte leidenschaftlich, setzte mit vereinzelten schnellen Gegenstößen aber auch eigene Akzente. Bis zum Ende der regulären Spielzeit und in der Verlängerung blieb es beim insgesamt verdienten torlosen Remis.

    Pokalspektakel vom Punkt: Eintracht Norderstedt schnuppert an der Sensation

    Im fälligen Elfmeterschießen entwickelte sich ein wahrer Nervenkitzel. Norderstedt legte mutig vor, der Kapitän traf souverän. Aufseiten von St. Pauli wackelten indes die Nerven, einer der Versuche prallte nur an den Pfosten. Huxsohl parierte sogar einen Schuss, doch auch die Gäste ließen Chancen liegen: Ein Schütze setzte den Ball über die Latte, ein anderer traf nur Aluminium.

    Am Ende entschied die größere Routine des Bundesligisten die Partie. Vasilj wehrte den finalen Versuch der Gäste ab, während die letzten Schützen aufseiten St. Paulis ihre Nerven behielten und den Einzug in die nächste Runde sicherten.

    Norderstedt fordert den Favoriten bis zum Schluss

    • Eintracht Norderstedt gelang es mit einer taktisch und kämpferisch disziplinierten Leistung, dem Favoriten alles abzuverlangen.
    • St. Pauli blieb trotz drückender Überlegenheit in puncto Ballbesitz lange Zeit ohne Torerfolg und zeigte Schwächen im Angriffsspiel.
    • Torhüter Huxsohl und Kapitän Frahm ragten beim Viertligisten heraus, letzterer trotzte seinen körperlichen Problemen und führte sein Team aufs Feld.
    • Die Kiezkicker müssen sich allerdings für die kommenden Pokalaufgaben steigern, wenn sie gegen stärker einzuschätzende Gegner bestehen wollen.

    Einordnung: Pokalflair und regionale Rivalität

    Die Begegnung am Millerntor bleibt ein Beispiel für die Unberechenbarkeit des DFB-Pokals: ein Bundesligist gegen einen Unterklassigen, der lange Zeit Paroli bietet. Für Norderstedt, das auch in der Liga mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat, war es trotz des Ausscheidens ein Highlight und Spiegel der eigenen Defensivqualitäten. Für St. Pauli war der knappe Sieg Warnsignal und Pflichtaufgabe zugleich – mit dem Einzug in die nächste Pokalrunde blieb das Minimalziel erhalten.

    Quellen